Hessischer Jugendring
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Diversitätssensible Öffnung der Jugendverbandsarbeit  

Jugendverbandsarbeit ist nach ihrem Selbstverständnis offen für alle Kinder und Jugendlichen. Ihre Grundprinzipien der Freiwilligkeit, Selbstorganisation und Selbstbestimmung geben den idealen Rahmen für gemeinsames Engagement. In einer Einwanderungsgesellschaft sind die Jugendarbeit und die außerschulische Jugendbildung somit wichtige Orte, um soziale und demokratische Kompetenzen zu erwerben und ein selbstbestimmtes Aufwachsen zu fördern. 

Die Inklusion von Kindern und Jugendlichen mit Migrationsgeschichte ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Jugendverbände fördern und begleiten diesen Prozess durch eine Stärkung der Partizipation in ihren Strukturen. Denn die Inklusion junger Menschen mit Migrationsgeschichte ist für die Jugendverbandsarbeit nicht zuletzt ein wichtiger Aspekt ihrer eigenen stetigen Weiterentwicklung: Vielfalt bringt neue Anregungen und birgt damit ein großes Innovationspotential. 

Die Landesfachstelle Hessen „Integration in der Jugendarbeit“ 

Seit Oktober 2018 arbeitet der Hessische Jugendring am Aufbau einer Landesfachstelle Hessen „Integration in die Jugendarbeit“ ,die im Rahmen der Umsetzung des Integrationsvertrages vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration gefördert wird. Ziel dieses Vertrages ist es, die Themen „Identität und Zugehörigkeit“ in einer vielfältigen Gesellschaft zu stärken. In diesem Rahmen beschäftigt sich die Landesfachstelle gezielt mit Öffnungsprozessen in der Jugendarbeit. 

Im Rahmen der Landesfachstelle sollen Zugehörigkeits- und Identitätsfragen von Kindern und Jugendlichen, die durch Zuwanderungsgeschichte geprägt sind, bearbeitet werden. Ziel der Arbeit der Landesfachstelle ist es die Perspektiven von Kindern und Jugendlichen in den Diskursen um Migration und Integration sichtbar zu machen. Darüber hinaus werden Aushandlungsprozesse einschließlich struktureller und institutioneller Öffnung angestoßen und der Fachdiskurs zu Migration und Integration in der Jugendarbeit gefördert. Zur Erreichung dieser Ziele arbeitet die Landesfachstelle eng mit den Partnern des Integrationsvertrages zusammen. Zu diesen gehören der Verband binationaler Familien und Partnerschaften, die Bildungsstätte Anne Frank sowie der Landesverband Hessen des Deutschen Roten Kreuzes. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit vernetzen die Partner des Integrationsvertrages gemeinsam mit dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration relevante Akteure aus verschiedenen Bereichen, die sich für eine vielfältige Gesellschaft einsetzen. 

Das Projekt „zusammen[ ]wachsen: Vielfältige Jugendarbeit stärken 

Durch die Förderung der Aktion Mensch und des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration konnte im Juli 2020 das Projekt zusammen[ ]wachsen: Vielfältige Jugendarbeit stärken in der Landesfachstelle angesiedelt werden. Durch das Projekt werden Migrant_innenjugendselbstorganisationen auf Orts- Kreis- und Landesebene beim Auf- und Ausbau von Strukturen beraten und unterstützt. Gleichzeitig werden Migrant_innenorganisationen beim Aufbau eigener Angebote und Strukturen für Jugendarbeit unterstützt. Besonders hervorzuheben ist, dass das Angebot nicht nur Organisationen, sondern auch junge Menschen mit Migrationsgeschichte in ihrem Engagement und als Mitglieder einer demokratischen Zivilgesellschaft unterstützt. Herbei werden Qualifikationen und Zugänge zu Jugendselbstorganisationen vermittelt, in denen Engagement möglich ist. Darüber hinaus soll das Projekt auf Orts- Kreis- und Landesebene für die Bedürfnisse junger Menschen mit Zuwanderungsgeschichte sensibilisieren, fachlich qualifizieren und vielfaltsensible sowie antirassistische Öffnungsprozesse anstoßen. Weiterhin ist es ein zentrales Anliegen, Akteur_innen der Jugend(verbands)arbeit und MJSOs zu vernetzen und Kooperationen aufzubauen.  

Mehr Informationen zur Arbeit der Landesfachstelle und des Projekts.